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Thomas Varkonyi
Birgit-Katharine Seemann: Der traurige Mörder (von Sanssouci).
Edition Splitter, Wien 2022.
288 Seiten, Broschur, Euro 28,00.-
ISBN: 978-3-9504404-9-6
Die Corona-Pandemie hatte auch ihre guten Seiten, eine davon ist die Entstehung dieses feinsinnigen Kunstkrimis, den die Autorin wegen des ständigen „Hausarrests“ der diversen Lockdowns zu schreiben begann. Potsdam hat es ihr in dem Roman angetan, und – wie bereits der Titel verrät – der Park des Schlosses Sanssouci, der ja gar nicht so selten im Mittelpunkt der Fantasie steht, man denke nur an den Film mit Romy Schneider.
Hier geht es allerdings um die Bildergalerie, die sich im Park östlich des Schlosses befindet, und um ein sich darin befindliches Bild des vielleicht grössten Malers aller Zeiten, Michelangelo Merisi, bekannt als Caravaggio. Nun lässt sich bereits jetzt sagen, dass ein Kriminalroman, der Sanssouci und Caravaggio beinhaltet, so schlecht gar nicht sein kann, aber er wird noch besser, Potsdam inklusive Schlössern spielt eine Hauptrolle, es muss auch Geheimkammern geben, die Wissenschaft hebt ihr Haupt, Geld, Gold und Glück wechseln den Besitzer – und Friedrich von Preussen lernt man auch näher kennen.
Die Autorin Birgit-Katharine Seemann ist promovierte Historikerin und daher besonders gut befähigt, die reiche Handlung mit dem Kontext zu verbinden. Dabei bleibt sie aber immer unterhaltsam und gleitet nicht in einen möglichen „Historikersprech“ ab. Ein schönes Buch mit einer Heldin, die unverhofft in die Ereignisse verwickelt wird und gestärkt daraus hervorgeht, ähnlich den Lesern, die durch die amüsante Lektüre wie durch Zauberhand einiges über Kunst und Geschichte lernen.