Ausgabe

Der erste tote jüdische k.u.k. Soldat im 1. Weltkrieg

Peter Steiner

„War es doch Jakob Dukatenzähler …?“ Wer war der erste tote Soldat?

Inhalt

Diese Frage wird manchmal im Zusammenhang mit kriegerischen Auseinandersetzungen gestellt. Für den letzten Waffengang der k.u.k. Armee zu Beginn des Ersten Weltkrieges scheint sich diese Frage einfach zu beantworten. Ein Blick in die amtliche Verlustliste Nr. 1, verlautbart am 12. August 1914, nennt uns die Namen von drei einfachen Soldaten des Mannschaftsstandes als Tote. Alle drei waren Angehörige des k.u.k. Infanterie-Regiments Nr. 68, heimatzugehörig nach Ungarn und scheinen bei den Kampfhandlungen gegen Serbien den Tod gefunden zu haben. Ein genaues Datum und die Religionszugehörigkeit sind bei keinem angeführt. Nachdem der Krieg am 28. Juli 1914 offiziell begonnen hat, haben diese drei Erdenbürger den Tod wohl in den ersten zwei Wochen des Weltkrieges gefunden. Ob es sich dabei tatsächlich um die ersten toten österreichischen Soldaten handelt, ist aber nicht gesichert.

 

Doch wer war der erste tote jüdische k.u.k. Soldat?

Diese Frage scheint aufgrund einer mündlichen Aussage ebenfalls leicht beantwortet zu sein.

Niemand geringerer als der österreichisch-ungarische Kronprinz Erzherzog Otto von Habsburg (1912-2011) hat immer den „jüdischen Unteroffizier Jakob Dukatenzähler“ als den allerersten toten Soldaten der k.u.k. Armee im ersten Weltkrieg genannt. Diese Aussage habe ich persönlich oftmals aus seinem Munde vernommen. Auch in seinen Festreden hat er davon gesprochen, sodass diese Aussage manchmal auch publiziert wurde. Woher er diese Information hatte, ist leider nicht mehr feststellbar. Anlässlich der Ausstellung Weltuntergang1 habe ich versucht, dieser Aussage Otto von Habsburgs nachzugehen. Aus verschiedenen Gründen konnte ich diese wahrlich interessanten und auch intensiven Recherchen leider erst viel später abschliessen. Folgende Fakten sind zur Fragestellung „Wer war der Erste tote jüdische Soldat der k.u.k Armee während des 1. Weltkriegs“ belegbar: In der Publikation Jüdisches Archiv. Mitteilungen des Komitees Jüdisches Kriegsarchiv, Lieferung 2-3, August 1915 ist erstmalig eine Liste von gefallenen jüdischen Offizieren der österreichisch-ungarischen Armee abgedruckt. Darin sind Name, Dienstgrad, militärischer Truppenkörper, Geburtsort und -Jahr, Tag und Ort des Todes, genannt. In dieser „1. Liste“ findet sich auf deren ersten Seite als vorletzter Eintrag:2

Dukatenzähler Jakob, Reserveleutnant des Infanterie-Regiments Nr. 77, geboren 1887 zu Sambor in Galizien, gefallen, Datum und Ort noch nicht genau eruiert.“

 

Diese Publikation war keine amtliche, die Daten wurden anscheinend mühevoll mit viel Engagement zusammengetragen. Nicht nur aus amtlichen Benachrichtigungen, vor allem auch aus privaten Informationen ist diese Publikation entstanden. Bei genauer Durchsicht aller Eintragungen ist festzustellen, dass bis auf wenige Ausnahmen immer das Todesdatum und auch der Sterbeort genannt sind. Leider fehlt beides im Fall Dukatenzähler. Der Eintrag mit dem frühesten angeführten Todesdatum findet sich einige Seiten weiter:3

Raubitschek Friedrich, Reserveleutnant im Sappeurbataillon Nr. 7, geboren 1887 zu Kuttenberg in Böhmen, umgekommen am 7. August bei einer Explosion am serbischen Kriegsschauplatz.“

 

Diese Publikation Jüdisches Archiv. Mitteilungen des Komitees Jüdisches Kriegsarchiv nennt leider nur gefallene und im Ersten Weltkrieg verstorbene Offiziere und Offiziersanwärter, jedoch keine Unteroffiziere und keine Mannschaftspersonen. Dafür werden aber alle jüdischen Soldaten, gleich welchen Ranges, genannt, die sich eine Kriegsauszeichnung erwarben. Insgesamt stellt dieses Werk trotzdem eine ausgezeichnete Dokumentation österreichisch-jüdischen Soldatentums dar. Auch wenn es eine private und keine amtliche Publikation ist, muss deren informativer Wert betont werden.

 

Der Militär-Schematismus und die amtlichen Verlustlisten

Der Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine ist eine jährlich erschienene amtliche Publikation. Dabei handelt es sich, einfach ausgedrückt, um einen sehr detaillierten „Militärischen Amtskalender“, also einer Zusammenführung von Truppeneinteilungen und Personalverordnungsblättern von Offizieren und Militärbeamten. Der Redaktionsschluss war üblicherweise im Dezember des Vorjahres.4 Beide Reserveoffiziere, Dukatenzähler und Raubitschek, sind hier angeführt. Jakob Dukatenzähler ist in den Jahrgängen 1910 bis 1914 genannt und durchgehend eingeteilt beim k.u.k. Infanterieregiment Philipp Herzog von Württemberg Nr. 77. Dieses ergänzte sich aus dem Ergänzungsbezirk Sambor, 10. Korps:

Jahrgang 1910 und 1911 als Kadett in der Reserve mit dem Rangdatum 1. Jänner 1909;

Jahrgang 1912 als Fähnrich in der Reserve mit demselben Rangdatum;

Jahrgang 1913 und 1914 als Leutnant in der Reserve mit dem Rangdatum 1. Jänner 1912, im Jahrgang 1914 findet sich noch zusätzlich eine Auszeichnung angeführt, das „Erinnerungskreuz 1912/13“.

 

Friedrich Raubitschek ist in den Jahrgängen 1911 bis 1914 erwähnt, aber unterschiedlich eingeteilt:

Jahrgang 1911 und 1912 im k.u.k. Pionierbataillon Nr. 12 als Kadett in der Reserve mit dem Rangdatum 1. Jänner 1910;

Jahrgang 1913 und 1914 im k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 7 als Fähnrich in der Reserve mit demselben Rangdatum, im Jahrgang 1914 findet sich auch bei ihm als Auszeichnung das „Erinnerungskreuz 1912/13“ erwähnt.

 

Das k.u.k. Pionierbataillon Nr. 12 ergänzte sich aus dem Militärterritorialbereichen Nagyszeben (12. Korps). Mit 1. Oktober 1912 wurde die Sappeurtruppe aus Teilen der bestehenden Pionierbataillone neu aufgestellt. Das k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 7 entstand aus der 4. und 5. Kompanie des Pionierbataillons Nr. 12 und der 5. Kompanie des Pionierbataillons Nr. 14. Das neu aufgestellte k.u.k. Sappeurbattaillon Nr. 7 ergänzte sich aus dem Militärterritorialbereichen Temesvár (7. Korps), Nagyszeben (12. Korps) und Sarajewo (15. Korps).5

 

Mit dem „Erinnerungskreuz 1912/13“ wurden alle Personen des k.u.k. Heeres beteilt, die während dieser Zeit durchgehend mindestens vier Wochen zur aktiven Dienstleistung herangezogen wurden.6 Dabei handelte es sich um die teilweise Mobilisierung im Zuge der beiden Balkankriege. Diese Dekoration ist daher auch unter der Bezeichnung „Mobilisierungskreuz“ bekannt. Beide Reserveoffiziere, Dukatenzähler und Raubitschek, waren damit dekoriert. Das k.u.k. Kriegsministerium hat ab dem 12. August 1914 amtliche Verlustlisten in unregelmässigen Abständen herausgegeben. Darin werden Soldaten aller Ränge angeführt, die tot, verwundet oder kriegsgefangen waren. Allerdings muss man beachten, dass die Verlustliste keinen Anspruch auf Vollkommenheit und Richtigkeit erhebt, was auch zu Beginn jeder Aufstellung ausdrücklich angeführt wird.

 

In der Verlustliste Nr. 2, verlautbart am 13. August 1914, ist als erster toter Offizier Leutnant Friedrich Schmidt des Infanterie-Regiments Nr. 20, Geburtsjahr 1890, vermerkt. Er war Berufsoffizier und ist möglicherweise der erste gefallene österreichische Offizier. In der Verlustliste Nr. 8, vom 28. August 1914, steht auf Seite 6:

Leutnant in der Reserve Friedrich Raubitschek des Sappeurbataillon Nr. 7, eingeteilt bei der 2. Kompanie; ohne Angabe zum Geburtsjahr. In der Verlustliste Nr. 21, vom 8. Oktober 1914, Seite 4, findet sich der Eintrag: Leutnant in der Reserve Jakob Dukatenzähler des Infanterie-Regiments Nr. 77; ohne Angabe zum Geburtsjahr. Die E1. Ergänzungen und Berichtigungen ausgegeben am 9. Oktober 1914 geben zur Verlustliste Nr. 8 über die Person des Leutnants in der Reserve Fritz (Friedrich) Raubitschek folgende Ergänzungen an: Sappeurbattaillon Nr. 7/2. Kompanie; Heimatberechtigt im Land Böhmen, Bezirk und Ortsgemeinde Kuttenberg, Geburtsjahr 1887. Zu Dukatenzähler finden sich leider keine weiteren Angaben. Im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv waren keinerlei Akten zu den beiden Reserveoffizieren Dukatenzähler und Raubitschek auffindbar. Beide scheinen aufgrund ihres Todes nach dem Jahre 1914 in keinem Schematismus mehr auf.

 

Zeitungen und Matrikenamt der IKG Wien

Die Zeitung Reichspost brachte in ihrer Ausgabe vom 2. Juni 1917 einen Auszug aus dem Heeresverordnungsblatt Nr. 102 des laufenden Jahres. Und hier findet sich ein beachtenswerter Eintrag, es ist der einzige aufgefundene Zeitungseintrag zur Person des Jakob Dukatenzähler:

„Der Kaiser hat in Anerkennung tapferen Verhaltens dem vor dem Feind gefallenen Leutnant in der Reserve Jakob Dukatenzähler das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration und den Schwertern verliehen.“7

 

Für Raubitschek finden sich zwei Zeitungsmeldungen, wobei in der ersten Meldung sein Name nicht genannt wird. In Dr. Bloch‘s Österreichische Wochenschrift, Zentralorgan für die gesamten Interessen des Judentums, Nr. 32, vom 7. August 1914, Seite 1, finden sich folgende Zeilen:

„ ... dass der erste, der auf dem Felde der Ehre unserem Vaterlande den teuersten Tribut mit seinem Leben gezahlt hat, ein jüdischer Jüngling war! ... der Sohn des Advokaten R. in Mariahilf.“

 

Es ist naheliegend, dass diese Wiener Zeitung mit der Ortsangabe den 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf meint. Tatsächlich findet sich in Lehmanns Adressenanzeiger für Wien 1914, Band 1, ein Advokat namens Wilhelm Raubitschek, allerdings im 1. Bezirk Innere Stadt und derselbe nochmals im 18. Bezirk Währing.

 

Im Prager Tagblatt vom 12. August 1914, Nr. 290, findet sich auf Seite 8 folgende Todesanzeige:

„Vom tiefsten Schmerz gebeugt, gebe ich in meinem Namen und im Namen meiner Angehörigen die Nachricht, dass mein geliebter, guter Sohn Fritz Raubitschek,

k.u.k. Leutnant i.d.R. am 8. August 1914 in Trebinje verschied. Prag, den 10. August 1914. Ludmilla Raubitschek“.

 

Diese Todesanzeige weist keinerlei Symbole oder Zeichen auf, einzig diesen Text. Der hier erwähnte Todeszeitpunkt ist zehn Tage nach Kriegsbeginn und unterscheidet sich um einen Tag zur vorigen Meldung. Die Stadt Trebinje befindet sich im südlichen Teil von Bosnien-Herzegowina, in der Nähe zu Montenegro, also am serbischen Kriegsschauplatz. Nachforschungen zu beiden Namen, Raubitschek und Dukatenzähler, im Matrikenamt der IKG Wien waren leider nur teilweise erfolgreich.8 Ein Jankel Dukatenzähler wurde am 05. Juni 1877 in Sambor geboren und heiratete 1905 Ester Golde Müller, ebenfalls us Sambor. Dabei könnte es sich tatsächlich um den gesuchten Jakob Dukatenzähler handeln, obwohl sein Geburtsjahr laut IKG-Matriken 1877, nach der Publikation Jüdisches Kriegsarchiv jedoch 1887 lautet. Da bisher kein militärischer Personalakt - das ist für Mannschaftsdienstgrade das Grundbuchblatt, für Offiziere die Qualifikationsliste – aufgefunden wurde, kann zur Person des Reserveoffiziers Dukatenzähler leider keine befriedigende Antwort gegeben werden. Fritz Raubitschek wurde am 26. September 1887 in Kuttenberg als Sohn des Fabriksbeamten Adolf/Adam Raubitschek aus Praskoles (ca. 1845 – 12. Dezember 1906) und der Ludmilla geb. Popper aus Teplitz geboren. Leider lässt sich aus den Unterlagen der IKG-Matriken kein Zusammenhang zum Advokaten Raubitschek aus Wien herstellen. Möglich, dass es der zweite Ehemann von Ludmilla war. Sie wurde hochbetagt aus Prag nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 16. Mai 1942. Da es auch für Fritz Raubitschek genauso wie bei Jakob Dukatenzähler keine Personalakten im Kriegsarchiv gibt, bleiben einige Fragen unbeantwortet.

 

Schlussbetrachtungen

In der k.u.k. Armee war das Glaubenbekenntnis der einzelnen Soldaten kein vorrangiges Thema. Es wurde nur in den Personalunterlagen, dem Grundbuchblatt der einfachen Soldaten und in den Qualifikationslisten der Offiziere angeführt. Es findet sich aber in keinem Schematismus, in keiner amtlichen Verlustliste oder sonstigen Dokumenten. Daher muss man bei jedem einzelnen Soldaten in seine Personalunterlagen Einsicht nehmen, um das Religionsbekenntnis festzustellen. Ergänzend geben diese Akten auch eine genaue Angabe zu Schulbildung, Familie und Vermögensverhältnissen. Viele Personalakten sind heute nicht mehr erhalten oder in Archiven ausserhalb der heutigen Republik Österreich verwahrt. Die amtlichen Verlustlisten können auch nicht als unfehlbar angesehen werden. Selbst deren zahlreiche Nachträge geben keine Garantie auf Vollständigkeit. Dabei muss auch in Betracht gezogen werden, dass nach dem Eintritt des Todes bis zur Meldung beim zuständigen Kommando und der Weiterleitung der Todesmeldung an das Kriegsministerium mit der damit verbundenen Publikation in den amtlichen Verlustlisten wohl auch eine Zeitspanne vergeht. Davon abgesehen gab es auch keine Beachtung der Uhrzeit, wann wer verstorben war. Die Reihung und Nennung in einer Verlustliste kann folglich nicht als eine exakte Reihung nach dem Todesdatum angesehen werden. Aus diesen Gründen wird sich die anfänglich gestellte Frage wohl nie einfach, klar und eindeutig beantworten lassen.

 

Im Gegensatz zu Dukatenzähler scheint Raubitschek in Folge einer Explosion, wahrscheinlich nicht durch Feindeinwirkung, wenige Tage nach Kriegsbeginn verstorben zu sein. Die Verleihung des Militärverdienstkreuzes an Dukatenzähler „post mortem“ lässt eindeutig den Schluss zu, dass er tatsächlich im Kampf durch direkte Feindeinwirkung gefallen ist. Sein genaues Todesdatum und der Sterbeort sind uns bislang unbekannt. Klarerweise muss er vor seinem Tod eine auszeichnungswürdige Waffentat vollbracht haben, sonst hätte sein vorgesetztes Kommando keinen Auszeichnungsantrag gestellt. Eine Verleihung von Kriegsauszeichnungen an im Kampf gefallene Soldaten war in der k.u.k. Armee extrem selten und nur bei einer klar erkennbaren, erfolgreichen Tat möglich. Die meisten dieser „post mortem“ Verleihungen für Waffentaten der Jahre 1914/15 wurden erst in der Regierungszeit von Kaiser Karl I. in den Jahren 1917/18 ausgesprochen. Dass einer der beiden tatsächlich der erste tote jüdische Soldat der k.u.k. Armee im Ersten Weltkrieg ist, scheint durchaus plausibel zu sein.

 

Dukatenzähler, Raubitschek – oder doch ein anderer?

Zumindest ist die Aussage Otto von Habsburgs teilweise belegbar. Es gab den jüdischen k.u.k. Soldaten Jakob Dukatenzähler, aber nicht als Unteroffizier, sondern als Reserveoffizier – das ist amtlich nachweisbar. Jakob Dukatenzähler scheint tatsächlich einer der ersten Kriegstoten im Kampfeinsatz zu sein. Ob er wirklich der erste gefallene k.u.k. Soldat ist, werden wir aufgrund des fehlenden Todeszeitpunkts wohl nie aus dem Dunkel der Geschichte erkennen können.9 Dadurch, dass in der k.u.k. Armee alle Soldaten gleich behandelt wurden, ohne Rücksicht auf ihre Nationalität oder Religion, ist es im Nachhinein praktisch unmöglich, den ersten toten jüdischen Soldaten exakt festzustellen. Es sollte bloss eine akademische Frage sein, wie der Name des ersten toten Jüdischen Soldaten der k.u.k. Armee lautete. Menschen waren sie alle, mit Familien und Freunden, mit Lebensträumen abseits von Militärdienst und Krieg. Für die Hinterbliebenen und die kommenden Generationen lässt sich die Sinnlosigkeit eines Krieges unter anderem auch an Soldatengräbern, den Mahnmalen für den Frieden, erkennen.

 

Nachlese

Schematismus für das K.u.K. Heer und für die K.u.K. Kriegsmarine. Wien, Jahrgänge 1909 bis 1914.

Verlustliste. Nr. 1 bis 21. Herausgeber: k.u.k. Kriegsministerium, Wien, Jahrgang 1914.

https://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC08513816_Verlustliste_Nr_0021/4/LOG_0006/ [26. März 2023]

Jüdisches Archiv. Mitteilungen des Komitees Jüdisches Kriegsarchiv. Herausgegeben von Moritz Frühling. Wien, Berlin, 1920.

Mündliche Aussage Otto von Habsburg (1912-2011).

Prager Tagblatt vom 12. August 1914, Nr. 290. Prag, Jahrgang 1914.

Dr. Bloch´s österreichische Wochenschrift, Zentralorgan für die gesamten Interessen des Judentums. Wien, Jahrgang 1914.

Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt Wien u. Umgebung. Wien, Jahrgang 1914.

IKG-Archiv, Auskunft durch Wolf-Erich Eckstein im März 2015.

 

Zum Autor

OR Oberst dhmfD Prof. Mag. Peter Steiner, Mitarbeiter im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Zuständig für Orden, Ehrenzeichen und Uniformen. Zahlrieche Publikationen zu Phaleristik und Militärgeschichte.

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Das Erinnerungskreuz 1912/13 wurde von Kaiser Franz Joseph I. mit allerhöchster Entschliessung vom 9. Juni 1913 als ein Dienstzeichen für eine besondere Dienstleistung gestiftet. Es wurde an alle Personen des k.u.k. Heeres verliehen, die während der Balkankrise durchgehend mindestens vier Wochen zur aktiven Dienstleistung herangezogen wurden.

 

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Das Militärverdienstkreuz wurde von Kaiser Franz Joseph I. am 22. Oktober 1849 gestiftet.

Es konnte nur an Offiziere verliehen werden, mit der „Kriegsdekoration“ für militärische Verdienste in Kriegszeiten und zusätzlich mit den „Schwertern“ für persönliche Tapferkeit vor dem Feind.

 

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Schematismus für das k.u.k. Herr und für die k.u.k. Kriegsmarine für 1914

 

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 Jüdisches Archiv. Mitteilungen des Komitees „Jüdisches Kriegsarchiv“

 

Anmerkungen

1 Ausstellung „Weltuntergang. Jüdisches Leben und Sterben im Ersten Weltkrieg“ im Jüdischen Museum Wien, 1. April bis 14. September 2014. Der Autor war als militärhistorischer Berater der Ausstellung tätig und hat auch mehrere Beiträge im Katalog zu dieser Ausstellung verfasst.

2 Jüdisches Archiv. Mitteilungen des Komitees „Jüdisches Kriegsarchiv“ 1915-1918. Verlag R. Löwit. Wien, Berlin, 1920. Dieses dem Autor vorliegende Werk ist ein Sammelband aus 1920, der mehrere Teile, sogenannte Lieferungen, aus der Kriegszeit beinhaltet. Die erwähnte 1. Liste wurde von Moritz Frühling redigiert und ist in der Lieferung 2-3, August 1915, enthalten. Der Name Dukatenzähler findet sich auf Seite 26.

3 Jüdisches Archiv. Lieferung 2-3, August 1915, Seite 30.

4 Der allgemein bekannte „Militärschematismus“ erschien mit unterschiedlichen Titeln und Unterbrechungen in den Jahren 1790 bis 1918. Im Jahr 1915 ist er nicht erschienen, erst wieder in den Jahren 1916 bis 1918 mit dem Titel „Ranglisten des k.u.k. Heeres“.

5 Schematismus für das k.u.k. Heer und für die k.u.k. Kriegsmarine. Jhg. 1912, Seite 1062. Jhg. 1914, Seite 944.

6 Schematismus Jhg. 1914, Seite 1334.

7 Reichspost. Morgenblatt. Unabhängiges Tagblatt für das christliche Volk Österreich-Ungarns. XXIV. Jahrgang, Wien, 2. Juni 1917, Nr. 251. Seite 8.

8 An dieser Stelle möchte ich dem langjährigen Archivar, Herrn Wolf-Erich Eckstein meinen Dank für seine Unterstützung aussprechen. Ihm verdanke ich die folgenden Informationen.

9 Der Frage nach den ersten Kriegstoten des 1. Weltkriegs wurde schon mehrmals nachgegangen. Ein interessanter Beitrag dazu erschien in der Zeitung „Die Presse“: https://www.diepresse.com/3845102/die-ersten-toten-des-ersten-weltkriegs [26. März 2023]